Archiv für den Monat November 2013

Geerntet: Rosenkohl

Eigentlich war ich noch nie so der Rosenkohl-Fan. Ich wäre kaum auf die Idee gekommen, mir im Gemüseladen welchen zu kaufen. Dieses Jahr habe ich aber von einer Mitgärtnerin übrige Pflänzchen geschenkt bekommen und so wachsen jetzt erstmals einige Rosenkohlpflanzen hier.

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Wie fast bei allen Kohlsorten habe ich mich beim Pflanzen etwas verschätzt, bzw. die Größe der späteren Pflanze unterschätzt. Nächstes mal nehme ich wirklich einen Meterstab um den Pflanzabstand zu messen (50×50 cm Pflanzabstand!).

Der Rosenkohl ist ein Starkzehrer und braucht schon etwas Dünger. Wenn die Blätter gelb werden ist das ein Zeichen, dass er unterversorgt ist. Hummelstein_Blog_Rosenkohl6

Ich habe in der Gartenkolonie schon sehr viel größere Exemplare als meine gesehen, wie ich den Gärtner kenne, wurde hier mit Blaukorn-Dünger nicht gespart. Den gibts aber bei mir nicht. Höchstens Brennesseljauche und ein paar Schaufeln Kompost.
Im Sommer sollte man darauf achten, dass der Kohl immer genug Wasser bekommt. Am besten mulchen, damit der Boden nicht austrocknet.Rosenkohl

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Ich habe dem Kohl, als die ersten Röschen aufgetaucht sind, die Köpfchen abgeschnitten, was helfen soll, die Kraft in das Wachstum der Röschen zu lenken.
Wenn die Spitze gekappt ist, wird er allerdings  auch frostempfindlicher. Bei Pflanzen, die man über den Winter stehen lässt, sollte man das deshalb nicht machen. (Ausserdem sieht er nicht gut aus so ein kopfloser Kohl, finde ich… das Auge gärtnert doch auch mit…)

Die Röschen kann man nach und nach mehrere Wochen lang ernten. Ob mein Rosenkohl winterhart ist, wird sich erst herausstellen. Das sind nämlich nicht alle Sorten.

Letztens hatte mein Gemüsehändler auf dem Markt ganze Rosenkohlstangen verkauft.
So habe ich auch eine Pflanze mal ganz abgeschnitten. Ich könnte mir vorstellen, dass er sich so länger lagern lässt. (ich hätte den Gemüsemann eigentlich fragen können…)Hummelstein_Blog_Rosenkohl5

Ich finds aber besser, einzelne Röschen zu ernten, und die Pflanze stehen zu lassen.

Einige Röschen habe ich schon geerntet und eingefroren. Der Schuhbeck empfiehlt ja, die Röschen nicht im ganzen zu lassen, sondern in einzelne Blättchen zu zupfen. Dauert etwas, aber das Ergebnis soll feiner werden.Hummelstein_Blog_Rosenkohl8

Den Rosenkohl am besten immer erst kurz blanchieren und kalt abschrecken, dann behält er eine schöne Farbe. Ausserdem ist dann der etwas kohlige Geschmack – der mich wahrscheinlich früher immer abgeschreckt hat – gemildert wenn man das erste Kochwasser wegschüttet.

Dann vielleicht in der Pfanne kurz anbraten, mit vorher angedünsteten Zwiebeln, etwas Sahne zugeben, Salz, Pfeffer und Muskat. Das passt zum Braten, aber weils den bei uns kaum gibt, mach ich dazu gern Kartoffelpüree.

Jetzt habe ich noch ein schönes Rezept entdeckt: Rosenkohlsuppe mit Curry.
Es stammt aus dem Buch Suppen Glück von Sonja Riker.
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Die Autorin hat eine Suppenstand auf dem Elisabeth Markt in München Schwabing.

Eigentlich ist es kein Stand, sondern ein kleines gemauertes Häuschen, wie sie zu mehreren auf dem Elisabeth Markt stehen. Die sind jeweils so groß, bzw. klein wie ein Gemüsestand. Das ist sehr nett. Man muss also nicht frieren im Winter, sondern isst sein Süppchen im warmen Stübchen. Dort gibt’s auch noch Kuchen, Getränke und Gewürze zu kaufen. Und ausserdem noch viele andere schöne Marktständehäuschen aussenrum.
(Zum Elisabethmarkt kann man gut einen Abstecher machen, wenn man die Pinakotheken besucht, dann einfach mit der Tram 27 ein paar Haltestellen weiterfahren.)

Bei SusaSuppe gibt’s jedenfalls neben den bekannten Magenwärmern auch interessante exotische Varianten, wie Kartoffelsuppe mit Ananas, oder Rote-Bete-Suppe mit Wasabi-Sahne. Das kommt so gut an, dass sie schon 2 Bücher mit Suppenrezepten geschrieben hat.

Hier das Rezept für die Rosenkohl-Curry-Suppe:

800g Rosenkohl waschen und putzen (ich kerbe ihn am Stengel noch kreuzweise ein, dann wird er gleichmäßiger durch). 2 Zwiebeln häuten, fein würfeln, in Öl andünsten. 2 TL Curry unterrühren und sofort den Rosenkohl dazugeben. Mit 1 l Kokosmilch und 1/2 l Gemüsebrühe aufgießen, bissfest kochen (ca. 12-15 Minuten) Mit Limettensaft und Salz abschmecken. Mit frischem Koriandergrün und – wer mag  – mit einer gekochten Riesengarnele servieren (die hatte ich jetzt gerade nicht vorrätig).

Hummelstein_Blog_Rosenkohl2 Hummelstein_Blog_Rosenkohl3Der Rosenkohl kommt nächstes Jahr bestimmt wieder in meinen Garten. (Im März/April säen, ab Juni umpflanzen.)  Das Schöne ist, man hat jetzt im November auch noch was auf den Beeten stehen. Der Gemüsegarten sieht ja etwas trübe aus, wenn das meiste schon abgeerntet ist. Aber ein paar solcher stattlichen Rosenkohl-Kerle machen jetzt echt was her.
Und man möcht ja möglichst immer etwas zum Ernten haben.

Die falschen Fuffziger

Heute ist wieder Friday Flowerday bei Holunderblütchen.
In meinem Flur, der leider kein Tageslicht hat, steht immer ein Blumenstrauß, oder wenigstens Zweige oder Äste aus dem Garten. Es würde sonst etwas fehlen.
Ausserdem ist das der Platz, an dem man am häufigsten vorbeikommt.

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Heute habe ich hier Zweige vom Hartriegel. Die waren mir doch zu winterlich kahl. Drum habe ich sie noch behängt mit kleinen Zieräpfeln, Physalis, und noch ein paar Kleinigkeiten, die ich in der Sammelkiste gefunden habe. Die Holzkügelchen und grün gefärbten Samenstände, (kennt die jemand?) haben mal einen Kranz geziert.

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Die falschen Äpfelchen am Ast erinnerten mich daran, dass vor vielen Jahren mal nette Urlaubsgäste (damals gabs in jedem Dorf Urlaub auf dem Bauernhof) an die kahlen Tomatenstauden meiner Mutter gekaufte Tomaten vom Supermarkt gehängt hatten.
Eine lustige Überraschung.

An meinen Zweigen hängt auch ein falscher Fliegenpilz. Der ist aus Stoff. Und ein kleines Vögelchen. Beides Geschenke einer lieben Freundin, die ich seit Jahren hüte.

Hummelstein_Flowerday5Im Garten in Hummelstein hängen noch einige echte Äpfelchen, die bekommen die Vögel als Proviant für den Winter. Und es gäb sogar noch vereinzelte Himbeeren zu schnabulieren. Bis jetzt hat die noch keiner gefunden…

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Neue Horizonte

So, mit einiger Verspätung, nun die Auflösung des Rätsels. In welcher Stadt war ich letztens zu Besuch? Wer den mitgebrachten Gegenstand kennt, weiss es bestimmt schon.

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Es handelt sich hier um einen Tulpenzwiebel-Pflanzer. Gekauft im schönen Shop des Tulpenmuseums. Und wo könnte das sein? Natürlich in Amsterdam.

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Hier dreht sich alles um die Tulpe. Der Shop des Tulpenmuseum Amsterdam

Hier bin ich vor 2 Wochen ganz spontan hingereist – ich brauchte dringend mal Luftveränderung. Ganz schön weite Reise von Bayern aus. Ich war zum ersten mal dort – und habe mich gleich in die Stadt verliebt.

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Einerseits ist sie Weltstadt, modern, weltoffen, (wie Städte mit Zugang zum Meer meist sind), jung und kreativ, andererseits gemütlich, einladend, an vielen Ecken spürt man fast dörfliche Atmosphäre, die Stadt hat so gar nichts protziges oder überkandideltes, sie ist einfach sympathisch. Und das nicht nur an einer bestimmten Touristenmeile. Wobei, eigentlich ist die ganze Stadt eine Touristenmeile, denn es ist schon sehr viel los hier, aber wenn man selber Besucher ist, kann man sich nicht über die anderen beschweren…

Ich wusste gar nicht, dass es hier so viele Kanäle, besser gesagt Grachten gibt… und mehr Brücken als in Venedig. Eine Stadt im Wasser mit interessanter Geschichte. (Einen guten Überblick über die Geschichte erhält man im modernen Amsterdam Museum)

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Das ist auch ein ganz typisches Bild von Amsterdam, es ist die Stadt der Radfahrer.

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Das war mir auch gleich sympathisch. Die ganze Stadtbevölkerung scheint nur per Pedes unterwegs zu sein. Trotzdem würde ein Hersteller von Sturzhelmen hier kein Geschäft machen, den trägt nämlich keiner hier. Man hat hier offensichtlich nicht diese Rundum-Sicherheits-Mentalität von uns Deutschen. Man fährt hier in Bürokleidung, und wenn es regnet, stellt man sich kurz unter einen Balkon. Mit Funktionsjacke sind nur Touristen unterwegs. Die Kinder werden mit schubkarreartigem Fahrradvorbau zu mehreren in den Kindergarten gerollt.

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Amsterdam ist auch die Stadt der netten, kreativen Cafés und Geschäften. Wer gern in kleinen Läden mit Schnickschnack für die Wohnung stöbert, oder in kleinen originellen Cafés seine Nusstarte genießt, ist hier im Paradies. Man protzt hier nicht mit teuren Edelmeilen, es geht hier eher unkonventionell und gemütlich zu, in den vielen schön renovierten Backsteinhäuschen. Die sind allerdings inzwischen unbezahlbar, die Immobilienpreise sind vergleichbar mit denen von London oder Paris.

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Apropos Immobilien, was sofort auffällt, sobald man über die Grenze fährt, ist die Architektur. Es gibt viel schön renoviertes, altes, aber auch sehr originelle Neubauten. Die Niederländer sind offensichtlich sehr aufgeschlossen für  moderne Architektur.
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Die Neubauten, auch im Wohnungsbau wirken, als gäbs einen ständigen Wettbewerb um das originellste Gebäude. Noch nie hab ich soviel interessante Architektur in einer Stadt gesehen. Wer Architektur studiert, sollte unbedingt hierher kommen, um sich Anregungen zu holen.

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Natürlich musste ich auch ein Kunstmuseum besuchen, und hab mich für das Rijksmuseum entschieden, was mir auch eine Holländerin, mit der ich mir ein Taxi teilte sehr ans Herz gelegt hatte. Das Museum ist nämlich nach 13-jähriger(!) Renovierungszeit erst vor ein paar Wochen wieder eröffnet worden. Und auch hier ist die Architektur höchst beeindruckend. Vieles wurde wieder in den Originalzustand versetzt, und das Foyer passend modern dazu gestaltet. Sehr schön. Unbedingt früh kommen, denn ab ca. 11 Uhr drängt sich hier die Menge um die berühmten Rembrandt-Gemälde.

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Rijksmuseum Amsterdam. Auch fahrradfreundlich. Ein 6m breiter Fahrradweg führt durch den Torbogen hindurch!

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Skulptur von Henry Moore im Garten vor dem Rijksmuseum

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Rembrandts berühmte „Nachtwache” ist hier der Publikumsrenner


Hummeltein-Blog-Amsterdam-Rijksmuseum2 Hummeltein-Blog-Amsterdam-Rijksmuseum3

Übernachtet habe ich übrigens einfach in der Jugendherberge, dem Stayokay. Da ich allein unterwegs war und es eh so kurzfristig kein Einzelzimmer zu einem vernünftigen Preis gibt, war das eine gute Lösung. Ich mag das lieber, als allein in einem Hotel abzusteigen, wo man dann am Katzentisch frühstückt. Es heisst zwar Jugendherberge, man trifft dort aber nicht nur junge Leute unter 20, sondern auch viele Familien, ältere Herrschaften, und natürlich Alleinreisende aus der ganzen Welt. Das stayokay am Vondelpark hat eine sehr gute Lage, gutes Frühstück und für den Preis kann man sowieso nicht meckern, auch wenn man im Mehrbettzimmer natürlich auf Komfort verzichten muss. Aber ich bin sowieso ständig unterwegs, und abends schlafe ich schon bevor der Kopf das Kissen erreicht hat…

Ich war übrigens, schon in vielen tollen Jugendherbergen, die oft erstaunlich hohes Niveau haben. Es gibt auch immer mehr Familienzimmer, die oft aber schon Monate im voraus ausgebucht sind. Also früh reservieren. Aus eigener Erfahrung kann ich zum Beispiel folgende Jugendherbergen empfehlen: Hamburg am Stintfang, Jugendherberge in der Altstadt von Brixen, Hostel Santa Monica/Los Angeles, (mit einem tollen Innenhof), San Francisco Fisherman’s Warf)
(Unsere JuHe hier in Nürnberg soll übrigens nach der Renovierung auch sehr sehr schön geworden sein…) Wer auf den Komfort von Einzelzimmern verzichten kann, wird dort interessante Leute aus aller Welt kennenlernen, wie zum Beispiel die 70jährige Rennradfahrerin, die gemütlich durch Südtirol zum Gardasee radelt, die australische Mutter von 5 Kindern, die sich ihren Traum von der Amerikareise erfüllt hat, oder wie jetzt in Amsterdam die junge Südkoreanerin auf ihrer 2-monatigen Europareise. Man hört immer interessante (Lebens-)Geschichten. Reisen erweitert den Horizont, in jeder Hinsicht…

Nachdem sich die Anreise wegen eines Orkans über der Nordsee viele Stunden verzögert hatte, hatte ich auch noch Gelegenheit mir die Altstadt von Utrecht anzuschaun. Auch erstaunlich schön. Gut, dass ich erst mal nicht in Amsterdam war, die Bewohner wurden gemahnt, das Haus nicht zu verlassen, und der Verkehr kam zum Stillstand. Nach mehreren Umwegen und einem halben Tag Verspätung kam ich dann aber mithilfe vieler netter, hilfsbereiter Einheimischer doch noch abends an. Schon die Taxifahrt zum Hostel durch die Stadt hat mich sehr beeindruckt.Hummeltein-Blog-Amsterdam10

Gottseidank ist so ein Sturm aber meist so schnell weg, wie er gekommen ist und ich hatte noch einige schöne Tage in Amsterdam.

Eigentlich wollte ich ja noch von den Tulpen erzählen, die muss ich unbedingt noch einpflanzen bevor der Frost kommt. Und von den Amsterdamer Gärtnern, die nutzen nämlich jedes noch so kleine Fleckchen vor der Haustür (oder vor dem Hausboot) um es zu begrünen. Und das, wie halt die Amsterdamer sind, meist recht unkonventionell. Aber dazu mehr beim nächsten mal.

Altes und Neues.

Jetzt ist sie endlich da, die neue Kamera. Nach mehr als einem Jahrzehnt hab ich jetzt wieder eine Spiegelreflex. (Jetzt natürlich digital, die alte war analog).
Gestern Abend musste ich sie gleich ausprobieren an meinem Freitagssträußchen für den Friday-Flowerday von Holunderblütchen. (Ja, ich hab schon etwas vorgearbeitet, weil ich sonst immer den Freitag verpasse…)

Von der Kamera bin ich begeistert. Jetzt kann ich sogar Abends im Wohnzimmer ohne Blitz fotografieren. Und es sieht recht natürlich aus, das ist das wichtigste. Die Kamera ist übrigens ein günstiges Auslaufmodell. Dafür sollte man am Objektiv nicht sparen. Für den Anfang habe mir eine lichtstarke Festbrennweite gekauft (35mm). Und bei der Kamera kann man die ISO-Werte recht hoch schrauben, ohne dass sich die Qualität entscheidend verschlechtert. Also auch fotografieren, wenns eigentlich schon zu dunkel dafür ist. Super. Wie sich die Digital-Technik doch verbessert hat kaum sind 10 Jahre rum… Aber genug des Fachsimpelns.

Für alle, die sich mehr für das was in der Vase ist interessieren:
Ich habe im Garten einfach einen Zweig mit Efeu-Blüten abgebrochen.

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Der Efeu wuchert über den Zaun des Parks in meinen Garten herein. Ich versuch ihn in Schach zu halten so gut es geht. Denn wenn er irgendwann die Oberhand gewinnt, dann wird mein Garten von ihm verschlungen werden.

Aber die Blüten sind schön. Ich habe alle Efeu-Blätter entfernt, weil ich finde, dann kommen die interessanten Blüten noch besser zur Geltung (Die sind zwar giftig, aber ich habe nicht vor, sie zu essen).  Und es wirkt so puristischer.

Die Vase hab ich übrigens für ein paar Groschen im Gebrauchtwarenladen gekauft. Da stöber ich gern mal nach alten, hochwertigen und schönen Dingen.

Quittenwoche: Rezept Quittentarte mit Nusskaramell

Hier vorerst das letzte Quittenrezept. (Obwohl, jetzt wär ich grad in in Fahrt gekommen…) vielleicht kommt ja noch eins dazu.
Das Wochenende ist zwar fast schon vorbei, trotzdem hier das Rezept für den Sonntagskuchen.

Einen Mürbteig machen aus 200g Mehl, 1 EL Zucker, 1 Prise Salz  150g kalten Butterflöckchen, 1 verquirltem Ei.
Diesen Teig in eine Tarteform geben, Rand formen und 15 Minuten kalt stellen.

150g ganze Haselnusskerne im heißen Ofen rösten bis die Schalen platzen, herausnehmen.
Dann den Teig 15 Minuten bei 180 Grad backen, herausnehmen und etwas abkühlen lassen.

Inzwischen die 2 Quitten schälen, vierteln, Kerngehäuse ausschneiden und in feine Spalten schneiden. In einem Topf mit 1 EL Zucker und 2 EL Zitronensaft 10 Minuten zugedeckt dünsten. Dann abtropfen lassen.Hummelstein-Blog_Quittentarte
Mit einem Tuch die Schale von den Nüssen reiben (einfach eine Handvoll Nüsse nehmen und mit dem Tuch zwischen den Händen reiben). Die Nüsse im Blitzhacker hacken, oder reiben.
Die Nüsse mit 100g Zucker und 250g Sahne mischen.
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Auf den Tarteboden die gedünsteten Quitten geben, die Nusssahne darübergießen und etwa 40 Minuten bei 180 Grad backen. Die Nussahne sollte leicht karamellisieren.
Voila!

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P.S.: Unbedingt probieren muss ich aber auch noch das Rezept für Quitten-Tarte-Tatin von der „turbohausfrau“.

Quittenwoche: Rezept Quittenmus

Es werden einfach nicht weniger… Die ganze Woche koche ich schon Gelee und Marmelade, meist spätabends, öfter auch ganz früh morgens. Ich bin dann auch froh, wenn ich erst mal ein Jahr lang keine Quitten mehr sehe…Hummelstein-Blog_Quitten_3

Größere Mengen koche ich gerade als Quittenmus ein.

Hier habe ich 2 Zubereitungsarten ausprobiert.

Bei der ersten raspelt man die Quitten. (Natürlich vorher wieder den Flaum abreiben und waschen) Jetzt wärs perfekt, wenn man eine Küchenmaschine hätte, in der man so schön alles durchschreddern kann. Die habe ich aber nicht (nein, ich möchte auch keine zu Weihnachten geschenkt, falls hier jemand aus der Familie mitliest…ich hab schon genug rumsteherle und die Schränke sind voll…)

Also wird bei mir auf der ollen Vierkantreibe per Hand geraspelt. Das ist ein gutes Muskeltraining. Die Quitten lassen sich erstaunlich gut reiben, wenn man bedenkt, wie schwer sie zu schneiden sind.

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Irgendwo in diesem Topf muss auch ein kleiner Raspel von meinem Daumen schwimmen. Tut echt höllisch weh…

Ich reibe also alles mitsamt der Schale, bis auf das Kerngehäuse.

Die Raspel werden mit derselben Menge Wasser und 1 Kg Zucker etwa 1 Stunde gekocht. Und dann wie gehabt in sterilisierte Gläser abgefüllt.

Dieses Quittenmus wird nicht so fein, aber ich denke mir, es eignet sich ganz gut zum Kuchenbacken, weils noch etwas Biss hat.
Zum Beispiel Streußelkuchen. Vielleicht auch noch eine Schicht Quarkcreme unter die Quittenmusschicht, dann wirds nicht zu süß.

Die andere, Variante Quittenmus ist feiner, jedenfalls was die Konsistenz betrifft. Eigentlich macht man das Quittenmus aus den Resten, die von der Geleeherstellung übrigbleiben. Ich habe aber so viele Quitten und schon soviel Gelee, dass ich nur Mus mache. Die Quitten werden also in Wasser gekocht, und dann kommt die Flotte Lotte ins Spiel, die ich mir ausgeliehen habe. Jetzt darf der Sohn seine überschüssige Muskelkraft einsetzen. Die Quitten werden durch die Lotte gedrückt und  püriert. Für ein noch feineres Mus nochmal durch ein Sieb streichen. Danach 1 Kilo Quittenmus mit 500g Zucker aufkochen, 10 Minuten kochen und abfüllen.
Das Quittenmus könnte man z. B. für die leckeren Birnentoasts mit Gorgonzola verwenden.

Am Wochenende wird noch eine Quittentarte gebacken, dann ists aber auch gut. Die Reste werd ich wohl den wilden Tieren im Garten – dazu zähle ich auch die Kompostwürmer – opfern.

Hummelstein-Blog_Quitten_SternanisAch ja, hätt ich fast vergessen, Quittenmarmelade mit Kardamom und Sternanis hab ich auch gemacht. Schmeckt sehr weihnachtlich. Damit könnte man vielleicht ein paar Spitzbuben füllen? Mal sehn.

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Quittenwoche: Rezept Quittenlikör

Eigentlich trinke ich ja fast gar keinen Alkohol. Allerdings komm ich langsam in das Alter, in dem man gern abends mal ein Likörchen zwitschert, in der Hoffnung, damit 100 Jahre alt zu werden. Es soll schon mehrfach geholfen haben. Und wenn nicht, dann hat es wenigstens geschmeckt.

Da liegt es nahe, heute Quittenlikör anzusetzen, für den langen Winter. Der Likör ist nämlich erst in ein paar Wochen fertig, und soll mit der Zeit immer besser werden. Wie wir Menschen halt.

Für 3/4 Liter Likör 3 gelbe Quitten mit trockenem Tuch abreiben und dann gut waschen. Man braucht nämlich nur die Schalen. Also Quitten schälen und die Schalen dann in eine weithalsige Flasche oder ein Glas füllen.
Dann 650 ml Doppelkorn dazu.
Das ganze jetzt verschließen und 4 Wochen ziehen lassen.

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Danach wird ein Sirup gekocht aus 80g Zucker und 80ml Wasser. Aufkochen und abkühlen lassen. Den Sirup zum Quittenschalen-Ansatz geben, gut durchrühren, und durch einen Kaffeefilter in die endgültigen Flaschen seihen.
Danach noch einige Tage ruhen lassen.

Und um Weihnachten rum könnt ihr dann schon eure lustige Likörrunde veranstalten.

Ich stoß derweil mit dem Brombeerlikör vom letzten Jahr auf die Geburt der kleinen Emilia an!

Quittenwoche: Rezept Quittengelee

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Um Quittengelee zu machen, braucht man erst mal Quittensaft.
Die Quitten werden dazu gekocht:
Als erstes die Quitten mit einem trockenen Tuch abreiben, um den Flaum zu entfernen. Dann waschen. Die Quitten in Würfel schneiden, und wer das noch nie gemacht hat, sollte hier gut aufpassen, man kann sich dabei leicht verletzen, die Quitten sind sehr hart und man rutscht leicht mit dem Messer ab.

Hummelstein-Blog_Quitten1Ich nehme dafür das größte und schwerste Messer das ich habe. Auch ein gutes Brotmesser eignet sich dafür. Damit hacke ich erst mal, wie mit dem Beil in die Quitte, so dass das Messer schon mal drinsteckt, und dann drücke ich mit beiden Händen das Messer nach unten ganz durch. So habe ich die Finger immer über dem Messerrücken. Die Hälften teile ich dann genauso in Viertel und kleinere Stücke.

Für manche Gerichte kann man jetzt mit einem kleineren Messer das Kerngehäuse entfernen. Für Quittengelee ist das aber nicht nötig, im Gegenteil, ein Großteil vom Geschmack ist in Kerngehäuse und Kernen, also einfach mitkochen. Man sollte einzig den Stiel und die Blüten entfernen.

Jetzt 1,5 Kilo Quitten mit 1,5 Liter Wasser ca. 45 Minuten weich kochen.

Ein großes Sieb oder Nudelsieb mit einem feuchten Küchentuch auslegen und auf eine große Schüssel oder Topf stellen. Den Saft mit den Quitten hineingießen und abtropfen lassen. Am besten gleich über Nacht stehen lassen, es tropft recht langsam ab. 
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Meine bewährte Methode, das Passiertuch über die Stuhlbeine zu spannen funktioniert auch ganz gut.
Ich habe dafür mal ein Passiertuch gekauft, das inzwischen alle Farben des Regenbogens hat von den verschiedenen Säften. Macht nichts, man kann das ewig so verwenden. In die Waschmaschine, und danach noch ein paarmal gut mit klarem Wasser ausspülen.

Diesmal habe ich den Quittensaft anders gemacht, und zwar mit dem Dampfentsafter. Das geht bei vielen Früchten ganz gut, aber die Quitten, die ja recht trocken sind, geben ihren Saft nur sehr ungern ab, und es dauert sehr lange. Ich finds jetzt nicht unbedingt einfacher, als das ganze einfach in Wasser zu kochen… aber einen Versuch wars wert.

Fürs Gelee muss man jetzt einfach die auf der Packung angegebene Menge von Saft mit Gelierzucker mischen. Wichtig ist noch, dass der Saft erst mal kalt ist!
Nie den Gelierzucker in den heißen Saft geben!

Das ganze dann aufkochen lassen und mindestens 4 Minuten sprudelnd kochen lassen. Dann natürlich in sterilisierte, heiße(!) Gläser abfüllen, Deckel drauf und für
10 Minuten umgekehrt auf den Deckel stellen.

Gläser sterilisiert man einfach, indem man sie für 10 Minuten bei 120 Grad in den Backofen stellt. Die Deckel währenddessen in Wasser kochen, denn sie vertragen die trockene Hitze im Backofen nicht gut. Die Gläser erst kurz vor dem einfüllen aus dem Ofen nehmen, denn sie sollen noch heiß sein beim Einfüllen.

Ums jetzt noch raffinierter zu machen kann man zum Schuss noch 6 EL Rum in den Kochtopf geben.
Oder eine andere Variante: mit den Quitten 6 unbehandelte, geviertelte Zitronen mitkochen.

Noch ein Tipp:
In die Salatsauce ein Löffelchen Quittengelee rühren!
Unbedingt mal probieren.

Quittenwoche: Rezept Quittenessig

Den Bericht über meine Städtereise muss ich leider nochmals verschieben, denn hier überschlagen sich die Ereignisse. Oder besser gesagt, purzeln oder fallen vom Baum.
Als ich nach einer Woche zurückgekommen bin sah es unterm Quittenbaum so aus…

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Der erste Herbststurm, (der mich am Anfang der Reise auch ziemlich aufgehalten hat) hat die Quitten endgültig vom Baum gefegt.

Auch gut, so hab ich mir wenigstens erspart die schwere Leiter zu holen und rumzukraxeln. Ein paar Quitten konnte ich verschenken, aber es bleiben noch viele Kilo für mich übrig, die verarbeitet werden wollen.

So hab ich mir überlegt, diese Woche zur Quittenwoche zu ernennen. In der Quittenwoche wird es jeden Tag ein neues Quittenrezept geben.

Vorher nochmal zum Quittenbaum. Quitten habe ich erst vor ein paar Jahren kennengelernt, denn da, wo ich aufgewachsen bin, im bayrischen Wald ist das Klima etwas rauher und die Winter sind länger. Quittenbäume gibts dort kaum.

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Sie mögen’s doch etwas wärmer und milder. Und auch der Standort sollte warm sein. Hier in Franken, vor allem in den Weingegenden gibts viele Quittenbäume. Ansonsten ist die Quitte aber völlig anspruchslos und sie kommt auch mit Trockenperioden gut zurecht.

Der Baum wird nicht allzu groß und passt so in fast jeden Garten. Und zur Blütezeit sieht ein Quittenbaum einfach toll aus. Zur Erntezeit biegen sich an meinem Baum die Äste, ich muss sie stützen, so schwer sind die Quitten. Und im Gegensatz zu den Apfelbäumen trägt er jedes Jahr gleich gut.

Man sollte Quitten übrigens nach der Ernte am besten erst mal 2 Wochen lagern. Wie bei Äpfeln wird das Aroma dann besser.

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Manchmal ist  bei den geernteten Quitten das Fruchtfleisch leicht bräunlich.
Bei meinen ist es auch so.

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Quitte mit leichter Fleischbräune

Hier handelt es sich um die sogenannte Fleischbräune. Das ist nicht so schlimm, man kann die Quitten ganz normal verarbeiten. Es ist eine Stoffwechselkrankheit, bei der die Zellstrukturen zerstört werden, wie ich gelesen habe. Die Fleischbräune kann viele Ursachen haben, sie ist aber oft zu beobachten, wenn spät geerntet wird. Diese Quitten kann man wie gesagt, ganz normal verarbeiten, sollte sie aber dann nicht lange lagern!

Mit der Ernte sollte man keinesfalls bis zum ersten Frost warten, (wie es früher mal geheissen hat) dann riecht es zwar im Garten wunderbar nach Quitte, den Früchten selber schadet es aber.

Dann kanns also losgehen mit der Quittenwoche, hier das erste Rezept:

Quittenessig.

man braucht dazu:
3 Quitten
1 l Apfelessig
1 Stück Ingwer
12 Nelken
2 Sternanis

  1. Den Sternanis und die Nelken im Mörser zerstoßen und in einer Pfanne erhitzen bis es anfängt zu duften.
  2. mit etwas Apfelessig ablöschen und beiseite stellen. Die Quitten von den Härchen befreien und waschen.
  3. Ingwer und Quitten in kleine Stücke schneiden. Der Ingwer und die Quitten brauchen dazu nicht geschält werden. Auch das Kerngehäuse der Quitten bleibt.
  4. Alles in ein großes Glasgefäß geben und mit Apfelessig auffüllen. Die Gewürze auch in das Glas geben.
  5. Für 2 Wochen ruhen und ziehen lassen. Dann sieben und in Flaschen füllen.

Zugegeben, das Rezept ist nicht von mir, ich habe es auf dem Blog  KleiGafo gefunden. Der Blogger Andreas ist auch Kleingärtner, und sein großes Hobby ist kochen. Andreas hat sogar ein Video gemacht, und auch sonst viele interessante Rezepte hier stehen. Ich werde bestimmt noch das ein oder andere ausprobieren. Auf jeden Fall den Quittenessig.

Ist auch ein schönes Geschenk… Weihnachten naht… (Ich sehe mich schon dieses Jahr mit einem großen schweren Koffer voller gefüllter Gläser die Bahnreise zum Weihnachtsurlaub bei der Familie antreten… uff)

Übrigens duften Quitten auch so gut, dass ich sie gern einfach so als Dekoration und Tischschmuck nehme.

Hummelstein-Blog_Quitten_5Schöne Grüße,
bis zum nächsten Quittenrezept

Stadt – Land – Rad

Die Lösung des Rätsel aus meinem letzten Post hat übrigens auch sehr viel mit Fahrrädern zu tun.
Wer wie ich gern das Fahrrad  benutzt, nicht unbedingt nur aus sportlichen Überlegungen, sondern als tägliches Fortbewegungsmittel, sollte das Blog bikelovin lesen.
Hier findet man Geschichten. originelle Fotos, geheime Radstrecken, Anleitungen zum Basteln aus Fahrradschläuchen und vieles mehr rund ums Rad.
Die *Fahrradfrau* hat auf ihrem Blog eingeladen, in ihrer Rubrik Stadt-Land-Rad die eigene Radlheimat zu beschreiben.

stadtlandradlogo

Hier könnt ihr meinen Beitrag lesen, über meine wochentägliche Radlstrecke, und was ich so mag am Radfahren.

Herzlichen Dank an Christiane von bikelovin
für deine Mühe und die tollen Ideen.
keep on radling 😉