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Geerntet: Rosenkohl

Eigentlich war ich noch nie so der Rosenkohl-Fan. Ich wäre kaum auf die Idee gekommen, mir im Gemüseladen welchen zu kaufen. Dieses Jahr habe ich aber von einer Mitgärtnerin übrige Pflänzchen geschenkt bekommen und so wachsen jetzt erstmals einige Rosenkohlpflanzen hier.

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Wie fast bei allen Kohlsorten habe ich mich beim Pflanzen etwas verschätzt, bzw. die Größe der späteren Pflanze unterschätzt. Nächstes mal nehme ich wirklich einen Meterstab um den Pflanzabstand zu messen (50×50 cm Pflanzabstand!).

Der Rosenkohl ist ein Starkzehrer und braucht schon etwas Dünger. Wenn die Blätter gelb werden ist das ein Zeichen, dass er unterversorgt ist. Hummelstein_Blog_Rosenkohl6

Ich habe in der Gartenkolonie schon sehr viel größere Exemplare als meine gesehen, wie ich den Gärtner kenne, wurde hier mit Blaukorn-Dünger nicht gespart. Den gibts aber bei mir nicht. Höchstens Brennesseljauche und ein paar Schaufeln Kompost.
Im Sommer sollte man darauf achten, dass der Kohl immer genug Wasser bekommt. Am besten mulchen, damit der Boden nicht austrocknet.Rosenkohl

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Ich habe dem Kohl, als die ersten Röschen aufgetaucht sind, die Köpfchen abgeschnitten, was helfen soll, die Kraft in das Wachstum der Röschen zu lenken.
Wenn die Spitze gekappt ist, wird er allerdings  auch frostempfindlicher. Bei Pflanzen, die man über den Winter stehen lässt, sollte man das deshalb nicht machen. (Ausserdem sieht er nicht gut aus so ein kopfloser Kohl, finde ich… das Auge gärtnert doch auch mit…)

Die Röschen kann man nach und nach mehrere Wochen lang ernten. Ob mein Rosenkohl winterhart ist, wird sich erst herausstellen. Das sind nämlich nicht alle Sorten.

Letztens hatte mein Gemüsehändler auf dem Markt ganze Rosenkohlstangen verkauft.
So habe ich auch eine Pflanze mal ganz abgeschnitten. Ich könnte mir vorstellen, dass er sich so länger lagern lässt. (ich hätte den Gemüsemann eigentlich fragen können…)Hummelstein_Blog_Rosenkohl5

Ich finds aber besser, einzelne Röschen zu ernten, und die Pflanze stehen zu lassen.

Einige Röschen habe ich schon geerntet und eingefroren. Der Schuhbeck empfiehlt ja, die Röschen nicht im ganzen zu lassen, sondern in einzelne Blättchen zu zupfen. Dauert etwas, aber das Ergebnis soll feiner werden.Hummelstein_Blog_Rosenkohl8

Den Rosenkohl am besten immer erst kurz blanchieren und kalt abschrecken, dann behält er eine schöne Farbe. Ausserdem ist dann der etwas kohlige Geschmack – der mich wahrscheinlich früher immer abgeschreckt hat – gemildert wenn man das erste Kochwasser wegschüttet.

Dann vielleicht in der Pfanne kurz anbraten, mit vorher angedünsteten Zwiebeln, etwas Sahne zugeben, Salz, Pfeffer und Muskat. Das passt zum Braten, aber weils den bei uns kaum gibt, mach ich dazu gern Kartoffelpüree.

Jetzt habe ich noch ein schönes Rezept entdeckt: Rosenkohlsuppe mit Curry.
Es stammt aus dem Buch Suppen Glück von Sonja Riker.
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Die Autorin hat eine Suppenstand auf dem Elisabeth Markt in München Schwabing.

Eigentlich ist es kein Stand, sondern ein kleines gemauertes Häuschen, wie sie zu mehreren auf dem Elisabeth Markt stehen. Die sind jeweils so groß, bzw. klein wie ein Gemüsestand. Das ist sehr nett. Man muss also nicht frieren im Winter, sondern isst sein Süppchen im warmen Stübchen. Dort gibt’s auch noch Kuchen, Getränke und Gewürze zu kaufen. Und ausserdem noch viele andere schöne Marktständehäuschen aussenrum.
(Zum Elisabethmarkt kann man gut einen Abstecher machen, wenn man die Pinakotheken besucht, dann einfach mit der Tram 27 ein paar Haltestellen weiterfahren.)

Bei SusaSuppe gibt’s jedenfalls neben den bekannten Magenwärmern auch interessante exotische Varianten, wie Kartoffelsuppe mit Ananas, oder Rote-Bete-Suppe mit Wasabi-Sahne. Das kommt so gut an, dass sie schon 2 Bücher mit Suppenrezepten geschrieben hat.

Hier das Rezept für die Rosenkohl-Curry-Suppe:

800g Rosenkohl waschen und putzen (ich kerbe ihn am Stengel noch kreuzweise ein, dann wird er gleichmäßiger durch). 2 Zwiebeln häuten, fein würfeln, in Öl andünsten. 2 TL Curry unterrühren und sofort den Rosenkohl dazugeben. Mit 1 l Kokosmilch und 1/2 l Gemüsebrühe aufgießen, bissfest kochen (ca. 12-15 Minuten) Mit Limettensaft und Salz abschmecken. Mit frischem Koriandergrün und – wer mag  – mit einer gekochten Riesengarnele servieren (die hatte ich jetzt gerade nicht vorrätig).

Hummelstein_Blog_Rosenkohl2 Hummelstein_Blog_Rosenkohl3Der Rosenkohl kommt nächstes Jahr bestimmt wieder in meinen Garten. (Im März/April säen, ab Juni umpflanzen.)  Das Schöne ist, man hat jetzt im November auch noch was auf den Beeten stehen. Der Gemüsegarten sieht ja etwas trübe aus, wenn das meiste schon abgeerntet ist. Aber ein paar solcher stattlichen Rosenkohl-Kerle machen jetzt echt was her.
Und man möcht ja möglichst immer etwas zum Ernten haben.