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Prärie-Gärten. (Auch) Eine Buchvorstellung

In der Stadtbibliothek stöbere ich immer gern in der Fachbuchabteilung. Zum Thema Garten gibt’s hier mehrere Meter Regale. Sehr schön finde ich auch, dass die allerneuesten Bücher gleich in einem Extra-Regal ausgestellt werden.
Obwohl ich ja – in jederlei Hinsicht – nur ein Kleingärtner bin, interessiert mich das Thema Gartengestaltung sehr.

Ein schönes neues Buch über Prärie-Gärten hab ich dort entdeckt. (BLV Verlag)

Prärie-Gärten1

Präriegärten sind ja der Gartentrend.
Wie bei Trends so üblich gibt’s das natürlich schon viele Jahre, aber erst jetzt fängt er an, sich wirklich im großen Stil durchzusetzen.

Was an Präriegärten toll ist, sie wirken wie wild gewachsene Wiesen, und sind – einmal eingewachsen – sehr pflegeleicht. Deutlich pflegeleichter als ein Rasen, der, jedenfalls wenn er gut aussehen soll, sehr viel Pflege, Zeit und teuren Dünger benötigt. (und noch dazu eine völlig Schmetterlings- und Bienenfreie Zone ist…) Präriegärten bestehen, grob gesagt, hauptsächlich aus Stauden und Gräsern.

Im Buch wird erstmal erklärt, was Präriegärten eigentlich sind, und auch die Unterschiede zum Naturgarten, Kies- oder Steppengarten, was ich sehr interessant finde. Man erfährt zum Beispiel, dass die amerikanische Prärie, die als Vorbild dient, keineswegs ein trockener, nährstoffarmer Landstrich ist, wie man vielleicht meinen könnte. Und die Pflanzen eines Präriegartens nicht unbedingt trockenheitstauglich sein müssen (wie z.B. der schöne Wasserdost).Prärie-Gärten2

Die Pioniere der Prärie-Gartenbewegung werden kurz vorgestellt, zum Beispiel hier wieder der in Fachkreisen berühmte, wie eigensinnige Piet Oudolf, dessen Gärten ich sehr mag. (Oudolf verbindet natürlich anmutende Präriegärten mit streng formalen Elementen.)
Man erfährt, welche Gärten man besuchen kann, wenn man sich für das Thema interessiert. Wie ich schon öfter gelesen habe, muss wohl in Deutschland der Schau- und Sichtungsgarten Hermannshof in Weinheim in dieser Hinsicht absolut sehenswert sein.Prärie-Gärten4

Einige Gestaltungsprinzipien der Präriegärten werden im Buch erklärt, zudem einige private und öffentliche Gartenanlagen vorgestellt, und natürlich auch Stauden und Gräser, die im Präriegarten eine wichtige Rolle spielen.

Das Buch ist bestimmt sehr gut geeignet, um sich Anregungen zu holen, wenn man seinen Garten neu- oder umgestalten will (und natürlich wenn man diese Art von Gärten mag).

Prärie-Gärten3

Was mir mehr und mehr bewusst wird, ist aber die Tatsache, dass die Anlage eines solchen Gartens wohl trotzdem für einen Laien nicht ganz einfach zu realisieren ist. Wo und wie fängt man da an… Die schönen Gärten die vorgestellt werden, sind natürlich professionell geplant. Und man braucht wohl auch schon ein paar Quadratmeter, damit das richtig gut wirkt. (die Prärie ist ja nun auch nicht gerade klein…)

Was man noch lernt beim Betrachten der Bilder: nicht kleckern sondern klotzen. Mit ein paar Stauden ist es nicht getan. Es ist wohl eher ein Stauden- und Gräsermeer. Mit einem Kistchen voll Stauden vom Gartencenter kommt man da nicht weit. Und ohne gute Planung wohl auch nicht. Da hilft einem das Buch aber auch nicht wirklich weiter. Vielleicht geht das auch gar nicht, weil es keine Standardrezepte gibt. Da ist dann der Profi gefragt.

Ich persönlich denke immer, ein gut gestalteter Garten ist wie eine gute Frisur. Die ist dann am besten wenn man ihr die Meisterhand gar nicht ansieht, weil alles so natürlich aussieht als müsste es einfach so sein. Ein schlechter Friseur/Gartengestalter kriegt das nie hin. Deshalb lohnt es sich wohl ein paar Euro mehr auszugeben…

Ich hab auch noch keine Vorstellung, wie und was ich aus dem Buch in meinem Kleingarten umsetzen kann, wo es ja doch nur um das *aufpimpen* vom ein paar Staudenbeeten geht. Aber ein bisschen neue Ideen kann man doch immer mitnehmen. Es wird mir jedenfalls klar, dass ich noch viel viel mehr Gräser brauche, die dem Garten eine Anmutung von Wiese geben, und sich schön beim kleinsten Lufthauch bewegen.

Pflanzt mehr Gräser!

Im Staudenbeet wollte ich dieses Frühjahr unbedingt noch Gräser pflanzen. Höchste Zeit jetzt. Ich habe Lampenputzergras und Silberährengras besorgt. Gräser sind grad groß im Trend, sie geben dem Garten eine sehr natürliche Optik und Lebendigkeit, weil sie sich immer etwas im Wind bewegen. Und sie erinnern an Wiesen und Steppen.
Ein schönes Buch dazu habe ich in der Bücherei mitgenommen:
*Der neue Naturgarten* von Simone Kern.
Gräser wirken am besten in großflächigen Pflanzungen, so wie sie in der Natur auch vorkommen. Das kann ich im Schrebergarten natürlich kaum umsetzen. Aber ein paar einzelne Gräser zwischen den Stauden bringen auch schon etwas Leben rein.
Die große Zeit der Gräser ist erst im Spätsommer und Herbst. Und sehr schön sind sie auch im Winter,  wenn sonst nicht viel zu sehen ist. Die Gräser, die ich schon länger im Garten habe, habe ich jetzt erst geschnitten. Man sollte möglichst lange damit warten, denn die jungen Austriebe sind recht frostempfindlich. Man muss dann vorsichtig, fast jedes Hälmchen einzeln schneiden, damit man die neuen Triebe nicht verletzt.

Jetzt sehen die neu gekauften Gräser noch sehr kümmerlich aus, aber ich versprech mir viel von ihnen…

GräserIhr solltet euch mal anschaun, was der Gartengestalter Piet Oudolf mit Gräsern so macht.
Ich bin ein großer Fan von ihm.  http://www.oudolf.com/piet-oudolf
Ich habe übrigens mal gelesen, er arbeitet in seinem Versuchsgarten auch nach dem Prinzip Versuch und Irrtum und plant sehr wenig im voraus. Ist mir sehr sympathisch!

Natürlich gabs heut bei dem tollen Wetter auch den ersten Imbiss im Garten. Wenigstens auf Tischdecke und Geschirr (vom Flohmarkt) blühts und grünts auch schon sehr.Imisshummelstein